"Ring, ring——"
Am Montagmorgen um sieben Uhr dreißig läutete das Phoenix-Fahrrad der Chinesin pünktlich in der Mashishi-Gasse. Das Buchhaltungsbuch im Korb vorne wackelte zweimal, und auf dem Rücksitz klapperte ein Zinnbehälter. Sie strich sich die welligen, heißen Haare zurück, der Kragen des weißen Hemdes ließ ein Stück rotes Tuch hervorschauen, und sie sah ein wenig aus wie die Hauptdarstellerin aus dem Film "Lushan-Liebe".
"Ma! Der Wasserhahn ist geplatzt!" Die Holzschiebetür im zweiten Stock öffnete sich mit einem "Platsch", und Qiangzi steckte mit einem Zinnwaschbecken den Kopf heraus. Bevor er den Satz beenden konnte, lief die Hälfte des Waschwassers mit einem "Platsch" unkontrolliert auf die Straße, direkt in den Korb des Fahrrads der Chinesin. Offenbar hatte Qiangzi die hübsche Frau gesehen und war ganz aus dem Häuschen.
"Bist du verrückt!" Die Chinesin bremste abrupt, die Spitzen ihrer weißen Schuhe berührten den Boden. Als sie aufblickte, sah sie den jungen Mann in Latzhosen, die bis zu den Knien hochgerollt waren, mit zerzausten Haaren und einem Gesicht, das roter war als ein gegrilltes Schwein.
"Äh, tut mir leid, hübsche Dame!" Qiangzi war hektisch und zog ein Handtuch hervor, aber das Handtuch verhakte sich am Blumentopf am Fenster, und mit einem "Bumm" fiel es auf die Straße und zerbrach in acht Stücke. Sofort ertönte der wütende Schrei seiner Mutter von unten: "Schlingel! Du hast nicht einmal genug Geld, um den Blumentopf zu ersetzen!"
Am nächsten Tag zur gleichen Zeit stand Qiangzi wie ein gebratener Gansenschenkel unter dem Vordach. In der linken Hand hielt er eine Flasche "Shuangxi"-Limonade, in der rechten Hand ein Exemplar der "Jungen Literatur", und in der Tasche seiner Latzhose steckte ein Stück Kuchen.
"Ring——" Das Phoenix-Fahrrad kam wieder. Qiangzi sprang vor und rief: "Hübsche Dame! Bitte trink Limonade als Entschuldigung!" Bevor er den Satz beenden konnte, trat er auf eine Bananenschale und fiel mit einem "Plumps" auf den Boden. Die Limonade rollte mit einem "Kling, klang" unter das Rad der Chinesin.
Die Chinesin lachte: "Junger Mann, muss man sich so ins Zeug legen, um ein Mädchen zu beeindrucken?"
Am Freitag war die Chinesin wieder auf dem Weg zur Arbeit, als es plötzlich zu regnen begann. Sie hatte keinen Regenmantel dabei und duckte sich unter dem Vordach der Bank. Plötzlich hörte sie das "Quietschen" der Fahrradbremsen, und Qiangzi kam in einem transparenten Plastikregenmantel heran, mit einem Bauch, der wie ein Kater aussah.
"Chinesin, Genossin!" Er zog aus dem Regenmantel einen zusammengefalteten blauen Regenmantel hervor, "Meine Mutter sagt... sagt, Mädchen sollen nicht im Regen stehen..." Bevor er den Satz beenden konnte, niesen er laut.
Die Chinesin sah ihm in die nassen, anliegenden Haare und zog plötzlich den Regenmantel weg: "Dummkopf, du bist schon ganz nass." Sie drehte sich um und rannte in den Regen, während sie sagte: "Morgen um drei Uhr nachmittags, in der Bibliothek des Kulturpalastes, bringe ich ihn dir zurück!"
Qiangzi stand regungslos im Regen, sein ganzes Gesicht war roter als die Spitze eines Schweißbrenners. Gegenüber, in der Kräutertee-Bude, schüttelte Wang Shiniang mit einem großen Fächer und lachte: "Junger Mann, du musst besser lernen, wie man ein Mädchen verfolgt! Sie hat dir gesagt, dass du sie morgen treffen sollst!"
Am Montag bei der Arbeit starrte die Chinesin auf das Buchhaltungsbuch. Die Abakusperlen schienen ein dummes Lächeln zu reflektieren, der Werkstattleiter klopfte auf den Tisch, aber sie hörte es nicht. Der Buchhalter Chen gegenüber schob seine goldenen Brillengläser hoch: "Chinesin, in deinem Buch... hast du auf der dritten Seite nur 'richtig' geschrieben."
Die Chinesin schlug das Buch mit einem "Klatsch" zu, ihre Ohren wurden rot: "Es ist heiß, ich schwitze nur!" Sie steckte die Hand in die Tasche ihres Hemdes und fand ein zerknittertes Kinoticket – heute Abend um acht, "Lushan-Liebe".
Plötzlich hörte sie ein vertrautes Pfeifen von draußen. Die Chinesin öffnete das grüne Holzfenster und sah Qiangzi auf einem 28-Zoll roten Baumwollfahrrad stehen, am Hinterrad waren zwei Sträuße roter Rosen, in Zeitungspapier eingewickelt, und er sang wie Aaron Kwok und stellte sich am Fenster des zweiten Stocks vor.
Alle Tanten und Onkels im Büro drängten sich zum Fenster. Die Chinesin hob den Abakus an, als wollte sie ihn werfen: "Seid ihr verrückt!" Aber die Mundwinkel konnten sich nicht zurückhalten. Unten wurde Qiangzi noch enthusiastischer, drehte sich auf einem Bein: "Hübsche Dame! Heute Abend lade ich dich zum Essen von gebratenen Reisnudeln ein!"
In der Ferne hörte man den Händler, der mit einem Gong läutete: "Altpapier, alte Bücher——" Gemischt mit dem Klang der Fahrradglocken und dem Lachen, weckte es einen Baum voller Duft von Frangipani.