Die romantische Fantasie des Jobwechsels: Vom Loser zum reichen Schönling?
Zuerst sprechen wir über die Versuchung des Jobwechsels. Wer hat nicht schon einmal davon geträumt, am Tag der Kündigung den schicksten Anzug (oder das schickste Kleid) zu tragen, mit erhobenem Kopf das Büro zu verlassen und das luxuriöse Angebot des neuen Unternehmens zu empfangen? Eine einfache Internetsuche zeigt, dass die Überschrift „Jobwechsel mit 30% Gehaltserhöhung“ überall zu finden ist, als könnte man mit einem Jobwechsel von einem Monatsgehalt von 8000 direkt zu einem Jahresgehalt von einer Million aufsteigen. Besonders für jemanden wie Xiao Li, der als „Jobwechsel-Verrückter“ gilt, ist das ein Traum. Xiao Li, 32 Jahre alt, hat in fünf Jahren sieben Unternehmen gewechselt, sein Lebenslauf ist spannender als „Die Reise nach Westen“, und bei jedem Jobwechsel glaubt er, einen Schritt näher zur finanziellen Freiheit zu sein. Aber wie sieht die Realität aus? Sein Gehalt ist von 8000 vor fünf Jahren auf jetzt 12000 gestiegen, was bedeutet, dass die jährliche Steigerung nicht einmal so hoch ist wie die Zinsen auf ein Bankkonto. Er wechselt die Jobs, aber sein Geldbeutel bleibt gleich.
Warum ist das so? Xiao Lis Geschichte ist kein Einzelfall. Viele Menschen, die den Job wechseln, denken nur an „das neue Unternehmen zahlt mehr“ und „die neue Umgebung hat mehr Perspektiven“, vergessen aber die Essenz des Jobwechsels: Du wechselst nicht einfach den Job, sondern tauschst dein Humankapital. Und dieses Humankapital ist bei weitem nicht so einfach, wie du denkst.
Die Wahrheit über die „langfristige Investition“ in Humankapital
In der Wirtschaft gibt es ein Konzept namens Humankapital, einfach gesagt, ist es die Summe deiner Fähigkeiten, Erfahrungen und Kenntnisse. Das klingt hochtrabend, ist aber ähnlich wie das Pflanzen von Bäumen: Man muss sie langsam pflegen, regelmäßig gießen und düngen, damit sie zu großen Bäumen heranwachsen. Aber die Jobwechsel-Verrückten? Sie sind eher wie „Schnellschneider“ im Garten, die die Bäume noch nicht großgezogen haben und sie gleich wieder ausreißen, um sie woanders neu zu pflanzen. Was ist das Ergebnis? Die Setzlinge bleiben immer Setzlinge und werden niemals zu großen Bäumen.
Das Problem der Jobwechsel-Verrückten ist, dass sie oft nur auf kurzfristige Renditen schauen. Zum Beispiel kann Xiao Li bei jedem Jobwechsel sein Gehalt um 10%-20% steigern, das klingt doch gut, oder? Aber das Problem ist: Das Gehalt, das das neue Unternehmen bietet, basiert normalerweise auf deinen aktuellen Fähigkeiten und den Marktbedingungen. Und häufig wechselnde Personen haben oft nicht die Zeit, in der neuen Position tiefgehende Fachkenntnisse oder Branchenerfahrungen zu sammeln. Es ist wie bei einem RPG-Spiel: Du hast gerade Level 10 erreicht, hast aber noch nicht die gesamte Ausrüstung gesammelt, und wechselst dann zu einem neuen Charakter und fängst von vorne an. Was ist das Ergebnis? Jedes Mal bist du ein niedriger Charakter und kannst niemals den großen Boss besiegen.
Noch schlimmer ist, dass Jobwechsel-Verrückte leicht „etikettiert“ werden. Die HR-Leute sind auch keine Dummköpfe. Wenn du in deinem Lebenslauf zehn Unternehmen auflistest und in jedem weniger als ein Jahr bleibst, was werden sie denken? „Ist dieser Typ unruhig?“ „Ist er nicht fähig und wird ständig gefeuert?“ In der Wirtschaft nennt man das „Informationsasymmetrie“. Du denkst, du bist ein potenzieller Star, aber in den Augen der HR bist du vielleicht nur ein „hochriskantes Investment“. Daher hat das neue Unternehmen entweder Angst, dir ein hohes Gehalt zu zahlen, oder sie stellen dich gar nicht ein. Xiao Li hat einmal voller Zuversicht auf eine Stelle mit einem Jahresgehalt von 300.000 beworben, aber der Interviewer blätterte durch seinen Lebenslauf und sagte bedeutungsvoll: „Dein Karriereweg ist ziemlich... abwechslungsreich.“
Selbstironische Daten: Das tragische Leben der Jobwechsel-Verrückten
Lass uns ein paar „selbstironische“ Daten anschauen, um zu sehen, wie schlecht das Gehalt der Jobwechsel-Verrückten wirklich ist. Daten von einer Jobbörse zeigen, dass häufig wechselnde Personen (die innerhalb eines Jahres den Job wechseln) eine durchschnittliche Gehaltserhöhung von 10%-15% haben, während Personen, die länger als drei Jahre in einem Unternehmen bleiben, eine durchschnittliche Erhöhung von 20%-30% erreichen können. Noch schmerzhafter ist, dass Personen, die mehr als fünfmal den Job gewechselt haben, in der späteren Karriere ein Median-Gehalt haben, das etwa 20% niedriger ist als das von stabilen Arbeitnehmern. Was bedeutet das? Xiao Li hat siebenmal gewechselt und denkt, er sei ein „Trendsetter“ im Berufsleben, tatsächlich wird er jedoch von den „stabilen“ Spielern im Gehaltsrennen weit hinter sich gelassen.
Ein weiteres interessantes Datum: Eine Studie des US Bureau of Labor Statistics hat herausgefunden, dass das Einkommenswachstum von häufig wechselnden Personen nach dem 40. Lebensjahr nahezu zum Stillstand kommt, während Personen, die langfristig in einem Unternehmen bleiben, bis zum 50. Lebensjahr ein jährliches Wachstum von 5%-8% aufrechterhalten können. Warum? Weil der Aufbau von Humankapital ein langfristiges Spiel ist. Stabile Arbeitnehmer entwickeln durch Zeit Fachkenntnisse, Branchenkontakte und sogar „stilles Wissen“ innerhalb des Unternehmens (zum Beispiel, ob der Chef morgens gerne einen Americano oder nachmittags einen Latte trinkt). Und die Jobwechsel-Verrückten? Bei jedem Jobwechsel müssen sie die „unwritten rules“ des neuen Unternehmens von Grund auf lernen, die ganze Zeit geht für die Anpassung an die neue Umgebung drauf, wo bleibt da die Energie, um sich selbst „aufzuwerten“?
Die „versteckten Kosten“ des Jobwechsels: Die Fallen, die du nicht siehst
Die Kosten des Jobwechsels sind nicht nur, dass das Gehalt langsam steigt. In der Wirtschaft gibt es einen Begriff namens „Opportunitätskosten“, was bedeutet, dass du, wenn du A wählst, die Erträge von B aufgeben musst. Die Opportunitätskosten für Jobwechsel-Verrückte sind erschreckend hoch. Zum Beispiel, wenn du zu einem neuen Unternehmen wechselst, musst du möglicherweise die Unternehmenskultur von Grund auf neu lernen und fängst möglicherweise sogar wieder mit der „Praktikantenmentalität“ an. Xiao Li stellte nach einem Jobwechsel fest, dass das ERP-System des neuen Unternehmens völlig anders war als das seines alten Arbeitgebers. Er brauchte drei Monate, um herauszufinden, wie man es benutzt, und das Projekt war bereits gescheitert, und der Bonus war auch weg.
Ein weiterer versteckter Fall: Häufig wechselnde Personen verpassen oft die „langfristigen Vorteile“ innerhalb des Unternehmens. Viele Unternehmen bieten Jahresboni, Aktienoptionen oder interne Aufstiegsmöglichkeiten an, die man oft erst nach Jahren erhalten kann. Jobwechsel-Verrückte? Sie laufen nach einem Jahr davon, noch bevor der Bonus warm geworden ist, was bedeutet, dass sie dem Unternehmen ein Jahr Arbeitskraft umsonst geschenkt haben. Ganz zu schweigen von den „versteckten Vorteilen“, wie bezahltem Urlaub, Schulungsmöglichkeiten oder sogar den Branchenklatsch, den man beim Kaffeetrinken mit Kollegen aufschnappt. Diese Dinge scheinen unbedeutend, aber über die Zeit hinweg kann der angesammelte Unterschied dich um viele Straßen zurücklassen.
Die „psychologischen Fallen“ des Jobwechsels: Denkst du, du kontrollierst dein Leben?
Jobwechsel-Verrückte haben auch eine häufige Schwäche: Sie glauben, dass sie mit einem Jobwechsel ihr Leben „kontrollieren“. Jedes Mal, wenn sie unzufrieden sind, kündigen sie und denken, sie streben nach „einem besseren Leben“. Aber in der Psychologie nennt man das „sofortige Befriedigungs-Bias“. Du wechselst den Job für eine kurzfristige Gehaltserhöhung oder um einem unangenehmen Chef zu entkommen, aber langfristig opferst du möglicherweise größere Erträge. Wie Xiao Li, der für jeden Jobwechsel die unterschiedlichsten Gründe hat: In diesem Unternehmen gibt es zu viele Überstunden, der Chef dort ist zu geizig, der Kaffee hier schmeckt nicht gut... Was ist das Ergebnis? Er hat sieben Jahre gewechselt, aber sein Gehalt hat immer noch nicht die 20.000 überschritten, das einzige, was er überschritten hat, ist seine „Liste der Kündigungsgründe“.
Noch lustiger ist, dass Jobwechsel-Verrückte leicht in die Illusion verfallen, dass das Gras auf der anderen Seite grüner ist. In der Wirtschaft nennt man das „Referenzabhängigkeit“. Du denkst immer, die Angebote anderer Unternehmen sind besser, ohne zu wissen, dass jedes Unternehmen seine eigenen Fallen hat. Vor dem Jobwechsel denkst du, das neue Unternehmen ist das Paradies; nach dem Jobwechsel merkst du, dass du nur den Ort gewechselt hast, an dem du Überstunden machst. Xiao Li prahlte einmal nach einem Jobwechsel begeistert bei seinen Freunden: „Die Atmosphäre im neuen Unternehmen ist super, die Kollegen sind wie Familie!“ Aber nach weniger als zwei Monaten begann er wieder zu schimpfen: „Wie kann diese Familie schwieriger sein als meine Verwandten?“
Leitfaden zum „Baum pflanzen“ im Berufsleben: Jobwechsel ist nicht der einzige Ausweg
Gut, nach all dem, haben die Jobwechsel-Verrückten jetzt angefangen, an ihrem Leben zu zweifeln? Keine Panik, ein Jobwechsel ist an sich kein Ungeheuer, entscheidend ist, „intelligent zu wechseln“. In der Wirtschaft gibt es eine Theorie der „optimalen Entscheidung“, was bedeutet, dass du die Kosten und Erträge jedes Schrittes genau berechnen musst. Willst du wechseln? Frag dich zuerst: Kann dieser Jobwechsel mein Humankapital aufwerten? Lerne ich neue Fähigkeiten oder gehe ich in eine vielversprechendere Branche? Wenn es nur darum geht, 2000 mehr zu verdienen oder um dem aktuellen Chef zu entkommen, dann könntest du mit taktischer Fleißhaftigkeit strategische Faulheit verdecken.
Statt ein Jobwechsel-Verrückter zu sein, versuche lieber, „Bäume im Berufsleben zu pflanzen“. Zum Beispiel, finde ein Unternehmen, das dir echte Fähigkeiten beibringt, auch wenn das kurzfristige Gehalt niedriger ist, es ist es wert. Oder strebe aktiv nach abteilungsübergreifenden Projekten, um neue Fähigkeiten zu lernen, was einem „internen Jobwechsel“ gleichkommt, ohne Risiko und mit Erfahrung. Xiao Li hat schließlich erkannt, dass er drei Jahre in einem Unternehmen bleiben wollte, und meldete sich aktiv für eine Schulung in Big Data an, wodurch er sich von einem „Programmierer“ zu einem „Datenanalysten“ hochgearbeitet hat. Sein Gehalt ist nicht gestiegen, aber seine Position hat sich stark verbessert, und letztes Jahr hat er endlich ein Angebot mit einem Jahresgehalt von 250.000 erhalten und ist glücklicher als je zuvor.
Das ultimative Schicksal des Jobwechsels: Arm werden?
Natürlich bedeutet ein Jobwechsel nicht zwangsläufig, dass man arm wird. Entscheidend ist, dass du die Essenz des Jobwechsels verstehst: Es ist kein Zauber, der dich über Nacht reich macht, sondern ein Werkzeug zur Neuzuteilung deines Humankapitals. Wenn du es gut machst, kannst du vom Loser zum reichen Schönling aufsteigen; wenn du es schlecht machst, wirst du wie Xiao Li, der hin und her wechselt und immer noch der „Berufstreiber“ mit 12000 bleibt. Daher, bevor du das nächste Mal wechseln möchtest, beruhige dich zuerst und rechne nach: Können deine Fähigkeiten, Erfahrungen und Branchenkontakte im neuen Unternehmen Früchte tragen? Wenn die Antwort „Ich weiß nicht“ ist, dann solltest du vielleicht zuerst deinen eigenen „Baum“ gut pflanzen, bevor du über einen „Gartenwechsel“ nachdenkst.
Was Xiao Li betrifft, er ist jetzt immer noch dabei, „Bäume zu pflanzen“, und manchmal verspürt er den Drang, den Job zu wechseln. Aber er hat klug gelernt, sich jedes Mal, bevor er kündigt, zu fragen: Kann dieser Jobwechsel mich wirklich fliegen lassen, oder grabe ich mir nur wieder ein Loch? Schließlich geht es im Spiel des Berufslebens nicht darum, wer am schnellsten wechselt, sondern wer am Ende lachen kann.