Miss West Side, mit einem duftenden Fächer in der Hand, verbirgt sie halb ihr malerisches Gesicht im Dunst des Tees. Das Licht des Nachmittags strömt durch die kunstvoll geschnitzten Spalten der Tür und fällt schräg auf ihr mondweißes Qipao aus duftendem Gewebe, fließt in warmen, schattierten Mustern.
Ein sanfter Wind weht unter dem Fächer und streicht über eine ungebundene Strähne ihres schwarzen Haares, während er auch den aufsteigenden Teedampf im Becher bewegt. Der Teedampf ist der Geist des hochwertigen, gereiften Pu'er, der nach dem Erwachen im kochenden Wasser atmet, mit holzigem Oud und der Reife der Jahre, Fäden für Fäden, die sich um die Achse der Zeit winden. Ihr Blick senkt sich und fällt in die klare Teesuppe, als ob in den bernsteinfarbenen Wellen tief im Inneren ein unvollendetes altes Lied verborgen ist oder eine Gestalt, deren Gesicht von Dampf verschwommen ist.
Die Umgebung ist still, nur das leise Klirren des Teedeckels, der den Rand des Bechers berührt, und die gelegentlichen, durch hohe Mauern und enge Gassen gedämpften Geräusche der Stadt von draußen – das Rufen der Blumenverkäuferin mit ihrer langen Stimme oder die sanften Klänge aus dem Nachbarteehaus. Dieses Geräusch verstärkt die Tiefe des kleinen Gebäudes, wie ein antikes Jadeschmuckstück, das auf dem Grund des Wassers liegt.
Ihre Fingerspitzen streichen unbewusst über die feinen, detaillierten Zeichnungen der Jasminblüten auf dem Fächer, der kühle Duft scheint durch das dünne Xuan-Papier zu dringen und sich mit der Teearoma und dem jahrzehntelangen, subtilen Holzduft in der Luft zu vermischen. Der Fächer wird sanft geschwenkt, vertreibt den Lichtstaub und bewegt die sanften Wellen, die sich im tiefen Teich ihres Herzens angesammelt haben. Diese Wellen könnten die Spritzer des Wassers sein, die beim ersten Treffen am Litchi-Bucht entstanden sind, oder die unausgesprochene Mahnung, die beim ersten Licht der Laternen am Westufer aufkam, oder vielleicht ist es einfach ein schwer zu benennendes Seufzen über die stille Vergänglichkeit der Zeit an diesem langen, faulen Nachmittag.
Der Tee ist allmählich kalt geworden. Ein Strahl der untergehenden Sonne hat endlich das Fenster erreicht und wirft feine, goldene Schatten auf ihre gesenkten Wimpern. Sie hält immer noch den duftenden Fächer, als ob sie nicht den Fächer, sondern die in diesem Dunst des Tees erstarrte, unausgesprochene Zeit der Westseite in der Hand hält. Der subtile Duft erfüllt ihre Ärmel, die Zeit vergeht lautlos, nur die fast leere bernsteinfarbene Flüssigkeit im Becher spiegelt das allmählich aufleuchtende, funkelnde Fischfeuer in den Wellen der Litchi-Bucht draußen wider.
Es ist genau:
Die Fensterrahmen filtern das schräg fallende Licht,
Die zarten Hände halten den Fächer, der den halben Wandwurf wirft.
In den Augen liegt eine Bucht mit Litchiwasser,
In den tiefen Nebeln wird das Licht der Zeit eingeschlossen.